Gut erholt nach dem Urlaub?

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ErholungViele Menschen würden ihren Urlaub offensichtlich am liebsten im Internet verbringen, witzelte unlängst RTL aktuell und machte damit auf einen Trend aufmerksam, der auch die Freizeitforscher verwundert …

Denn viele von uns können – oder wollen -, nicht einmal im Urlaub ihr Handy abschalten. Und so kommt es dann, dass selbst an Stränden und in Bars noch gesurft und eifrig gesimst wird.

Wenn die Erholung auf der Strecke bleibt:

Erholung und Zweisamkeit bleiben dabei natürlich auf der Strecke. Stattdessen sind Frust und Konflikte programmiert, wenn der Partner, statt zu reden oder die traumhafte Umgebung zu genießen, nur in sein Smartphone vertieft ist:

„Verliebt, verreist – verzofft“, titelt daher der Bayerische Rundfunk und macht damit auf eine Problematik aufmerksam, die auch Psychologen und Beziehungsexperten nur allzu gut bekannt ist. Den Streit im bzw. nach dem Urlaub.

Nicht umsonst spricht Österreichs „Kleine Zeitung“ sogar von einer „Beziehungsfalle Urlaub“ und werden, nach der schönsten Zeit des Jahres, besonders häufig Scheidungen eingereicht. Der Bayerische Rundfunk geht davon aus, dass für viele bereits die ungewohnte Nähe und Intimität am Urlaubsort ein Problem ist.

Ja, im normalen Alltag könnten sich Paare mitunter hinter der Alltagsroutine verstecken, bestätigt auch kleinezeitung.at. Begegnungen, die Auseinandersetzung mit dem Partner sowie Berührungen ließen sich hier, gefangen im Alltagstrott, häufig vermeiden. Und damit Beziehungskrisen geschickt kaschieren: „Im Urlaub dagegen gibt es kaum noch Ausflüchte!“

Nach den Ferien zum Scheidungsanwalt?

Damit scheint das Feriendomizil die Spreu vom Weizen zu trennen und jene Paare zu entlarven, deren Beziehung erlahmt ist. Und das nicht allein auf der Deutschlandkarte. So macht die Schweizer Partnervermittlung ElitePartner.ch darauf aufmerksam, dass sich rund 25 Prozent aller Paare nach dem Urlaub trennen.

Hier sieht man auch und gerade in zu hohen Erwartungen an den Urlaub ein Problem. Wie auch in der fehlenden Ablenkung durch eigene Hobbies oder Freunde. Da fällt das ständige Surfen des Partners natürlich umso mehr ins Gewicht:

Ist der Arbeitgeber schuld?

Tatsächlich müssten viele Menschen das Abschalten erst wieder erlernen, glaubt das Portal karriere.de, während Politiker auch die Unternehmen und Chefs in der Pflicht sehen. Seinerzeit war es vor allem Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, die die dienstlichen Mails im Urlaub und nach Feierabend kritisiert und damit der permanenten Erreichbarkeit den Kampf angesagt hatte.

Sollte man also die Mails des Chefs im Urlaub lesen oder, stattdessen, einfach liegen lassen, fragt sich auch die Wirtschaftsredaktion des NDR und kennt Geschäftsführer, die noch an der Mecklenburgischen Seenplatte von ihrer Arbeit verfolgt werden.

Und Mails, die notgedrungen ein- bis zweimal täglich gecheckt werden. Fraglich, ob so Entspannung und ein harmonischer Familienurlaub möglich sind … auf der anderen Seite grassiere bei vielen aber auch eine Furcht vor der E-Mail-Flut danach. Vor dem Stress, der dann nach dem Urlaub geballt und ohne Vorwarnung zuschlägt.

Ndr.de sieht daher viele Arbeitnehmer und Selbstständige in einem echten Dilemma. Dabei ist die Rechtslage nach Auffassung der Gewerkschaften ziemlich eindeutig: „Arbeitsrechtlich sind Beschäftigte nicht verpflichtet, ständig mobil verfügbar zu sein oder außerhalb des Betriebs elektronische Nachrichten zu bearbeiten“, erklärt die IG Metall und sieht in mobilen Endgeräten wie Smartphones einen ganz erheblichen Stress-Faktor.

Wann endlich beginnt die Erholung?

Zumal unser Körper eine gewisse Zeit benötigt, ehe er vom Alltag im Urlaubsmodus angelangt ist. Experten gehen davon aus, dass unsere Psyche ca. 6 bis 8 Tage benötigt, um zur Ruhe zu kommen.

Wann immer möglich, sollte daher ein Urlaub von 14 Tagen, besser 3 Wochen geplant werden. Denn nur so ist eine tatsächliche und nachhaltige Erholung garantiert!

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