Verwunschene Orte auf der Deutschlandkarte

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Unlängst ist vom Sender Pro 7 der so genannte „Dark Tourism“ thematisiert worden …

 Dabei geht es darum, dass Urlauber ganz gezielt Örtlichkeiten aufsuchen, die einen zweifelhaften Ruf haben. Etwa Ruinen, die für angebliche Geistersichtungen berühmt sind. Räumlichkeiten, die früher Irrenanstalten beherbergten oder, als Pest-Lazarett, ein Ort von Schrecken, Verzweiflung und Tod waren.

Brunnen im Frühlingswald Kostbares Nass (Foto Peter Hoffmann Waldstraße 20 66113 Saarbrücken)Von hier scheint es dann bis zum so genannten Katastrophentourismus nicht mehr weit. So wie wir es in Deutschland nach dem Elbehochwasser erlebt haben. Im internationalen Bereich war natürlich auch die Anziehungskraft von „Ground Zero“ beträchtlich.

Vielen fällt gerade bei letzten Touristenmagneten das Urteil leicht. Dennoch sollten wir uns vor einem „erhobenen Zeigefinger“ hüten, da, im weitesten Sinne, auch ein Besuch in den Konzentrationslagern zum Katastrophen- oder Dark Tourism gezählt werden kann … die Zeit sprach schon einmal von „Reisen zum Leid der anderen“, von Orten und Kriegsschauplätzen, die (dark-tourism-leid-reisen-sarajevo-fehlendes-mitgefuehl-10nach8) – aus welchen Gründen auch immer – von Urlaubern gerne besucht werden.

 Lost Places:

 Auch die Anziehungskraft von „Lost Places“ (so ein weiterer Pseudoanglizismus) scheint beträchtlich. Vergessene Ortschaften, verlassene Fabrikanlagen und still gelegte Tunnel, wie es sie auch in Deutschland zuhauf gibt.

Letzten Endes dürfen auch Industrieruinen, die für den Tourismus „aufbereitet“ wurden und heute Eintritt verlangen, zu diesen „ungewohnten Liegenschaften“ gezählt wird. Vielen geht es hier aber auch und gerade darum, als erste da zu sein und ein Areal vor anderen dokumentiert zu haben. Eine Ruinen-Fotografie, die nicht immer legal und manchmal auch voller Gefahr ist.

Wenn wir heute `Lost Places` in eine Suchmaschine eintippen, werden uns auf jeden Fall zahlreiche Örtlichkeiten und Bilder „ausgespuckt“  – von Hamburg im Norden bis nach München. Ortschaften und Treffpunkte, die zum Teil auch beim Geocaching äußerst begeht sind.

 Sicherheit geht vor!

 Auch viele Aktfotografen fahren auf alte Ruinen und Fabrikanlagen ab. Wichtig erscheint in diesem Zusammenhang vor allem, dass keine Gesetze verletzt werden und sich niemand selbst (oder gar andere) in Gefahr bringt.

Sagenumwobene Orte gibt es nämlich gerade in Deutschland viele. Orte, die für ihre Fabelwesen oder Hexen berühmt sind. Etwa der Hexentanzplatz bei Walkenried im Harz, der schon in vorchristlicher Zeit als Kultstätte genutzt wurde.

Generell scheint das Mittelgebirge mit seinen Wäldern, Tälern und teils gespenstischen Nebeln an solchen Orten und Legenden reich. Nicht umsonst leitet sich der Name vom mittelalterlichen Begriff „Hardt“ (= Bergwald) ab und gibt es hier Höhlen, in denen bereits der Neandertaler gehaust hat.

In der Bronzezeit siedelten dann keltische Stämme im Harz, die für ihre Druiden berühmt waren. Spirituelle Führer, die den römischen Invasoren äußerst suspekt waren. Auch weil die Kultstätten der Kelten (die wohl in der Tat Menschen opferten) einen denkbar schlechten Ruf hatten.

Wirkliche, wissenschaftlich belastbare Belege über die Religion und die Götterwelt der Kelten sind jedoch rar. Bekannt ist aber, dass die Kelten unter anderem Löwenzahn und Brennnesseln als Gemüse genutzt haben.

 Im Urlaub unter Tage?

 Der Harzer Tourismus Verband weist übrigens auf die Höhlen der Region hin, die ganz legal besucht werden dürfen. Darunter die Einhornhöhle, die sogar für Rollstuhlfahrer zugänglich ist.

Mystische Orte auf der Deutschlandkarte können also auch ganz bequem und sicher besucht werden!

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