Ist der Winterurlaub in Deutschland noch zu retten?

Winteridyll am Teich
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Winteridyll am TeichNun scheint es doch noch kalt zu werden. Vor allem im Norden und Osten haben sich mit dem Jahresbeginn, anfangs noch zögerlich, die ersten Minusgrade eingestellt, so dass die Bildzeitung immerhin von einem „Winter light“ spricht …

Doch große Schneemassen und ein Wintermärchenwunderland scheinen nach wie vor (noch) nicht in Sicht.

Zumindest Kunstschnee in Sicht!

Immerhin ist es in einigen Skigebieten nun kalt genug für Schneekanonen, so dass die Pisten, dank Kunstschnee, für die ein oder andere Abfahrt präpariert sind.

Dennoch scheint, angesichts der diesjährigen Schneehöhen (wenn man denn überhaupt davon reden darf), ein Umdenken unumgänglich. Zumal nicht nur die deutschen Destinationen unter ihrem Schneemangel leiden. Vielmehr scheint das Problem europaweit um sich zu greifen. Denn auch die Skigebiete in Österreich oder der Schweiz waren bzw. sind betroffen.

Mit der Folge, dass viele Wintersportler, neben ihren Langlauf- und Abfahrt-Ski, heute auch Wanderschuhe mit im Gepäck haben.

Vor allem der Schwarzwald versteht sich daher längst als Ganzjahresziel und muss – notgedrungen – in den Sommermonaten genügend finanzielle Rücklagen erwirtschaften, um auch schneearme Winter und ausbleibende Skitouristen verkraften zu können. Tatsächlich sieht die Schwarzwald Tourismus GmbH hier eine Fülle von Möglichkeiten, da die Region auch für Genießer oder einen Wellness-Urlaub sehr interessant ist.

Vorreiter für kommende Trends war man hier ohnehin schon immer. So wurde bereits im Jahr 1932 die Schwarzwaldhochstraße als erste deutsche Ferienstraße eröffnet. Auch die Deutsche Uhrenstraße ist eine Reise wert, führt durch eindrucksvolle Landschaften und erinnert dabei zugleich an ein langjähriges Handwerk. Dabei geben Uhrenfabriken, Uhrmacherwerkstätten und Ateliers interessante Einblicke in ihre tägliche Arbeit.

Und sollte Frau Holle dann doch noch aktiv werden, verwandelt sich der Schwarzwald mit seinen Hügeln und vereisten Wasserfällen rasch in eine Märchenlandschaft, die auch das Herz von Hobbyfotografen höher schlagen lässt.

Was bedeutet der Klimawandel für den Wintersport?

Dennoch fragen sich heute viele, ob der Wintersport hierzulande bereits vor dem Aus steht.

Dabei wird dann gerade uns Laien auch das Wetterphänomen El Niño in den Sinn kommen, dass 2015/2016 bekanntlich besonders ausgeprägt war bzw. ist. Tatsächlich hat das „Christkind“ (so eine mögliche Übersetzung des Begriffs) das Wetter nahezu weltweit zu Kapriolen verleitet. Freilich dürfte hiervon vor allem die Pazifikregion betroffen sein; inwieweit El Niño für unser Winterwetter in Europa verantwortlich zeichnet, ist unter Meteorologen und Klimaforschern dagegen umstritten.

Typischerweise tritt „der Knabe“ (so eine weitere deutsche Übersetzung für das Phänomen) auch nur alle 2 bis 8 Jahre auf und soll bereits den Indios Süd- und Mittelamerikas bekannt gewesen sein.

Ohnehin gehen die Forscher davon aus, dass der aktuelle El Niño nicht durch den Klimawandel ausgelöst wurde. Der könnte freilich das Aus für zahlreiche Wintersportorte einläuten.

Wie schneesicher sind derzeit die Alpen?

Denn viele Skigebiete, die einst als schneesicher galten, präsentierten sich in den vergangenen Jahren eher grün als weiß.

Tatsächlich befürchtete eine Studie der OECD bereits im Jahre 2006, dass bereits eine Erderwärmung von 2 Grad Celsius viele Alpenhänge und -täler ihres Schnees beraubt. Selbst die Schweiz würde demnach rund 1/3 ihrer Skigebiete einbüßen, Deutschland gar über 80 (!) Prozent.

Das Handelsblatt ging daher bereits vor einigen Jahren davon aus, dass – mittel- und langfristig – auch die Schneekanonen machtlos sind. Denn der Klimawandel lässt die Gletscher schwinden und die Schneefallgrenzen ansteigen!

Kunstschnee ist damit, darin sind sich die Experten einig, allenfalls eine Übergangslösung. Mit der Folge, dass Alternativen dringend gefragt sind. Denn ohne ihre Wintergäste drohen vielen Regionen dramatische wirtschaftliche Folgen. Jedenfalls dann, wenn während der Sommermonate nicht ausreichend Rücklagen angespart wurden.

Der Ski-Zirkus scheint demnach zumindest angezählt. So berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass sich Banken bereits weigern, Skianlagen unterhalb von 1.500 Metern zu finanzieren. Denn nur noch in höheren Lagen scheint die Saison lang genug für ein gutes Geschäft.

Klimawandel hat weltweit dramatische Folgen!

Noch weitaus dramatischer scheinen die Folgen indes, wenn wir uns von der Deutschlandkarte lösen und hinaus in die weite Welt schauen:

Denn der Klimawandel mit seinen ansteigenden Meeresspiegeln wird viele Südseeparadiese schlichtweg verschlingen. Ein Thema, das das ZDF-Traumschiff just zum Jahreswechsel thematisiert hat.

Tatsächlich geht auch die Bundesregierung davon aus, dass hier, in vielen tropischen Inselparadiesen, nur wenige Zentimeter über die Zukunft entscheiden: „Die Hauptleidtragenden sind die pazifischen Inseln. Für sie geht es ums Überleben.“

Denn noch steigen die Temperaturen schneller, als uns lieb ist. Mit der Folge, dass die Polkappen schmelzen, dass sich das Wasser der Ozeane ausdehnt und der Meeresspiegel steigt und steigt.

Solche Bilder, die eine Winteridylle zeigen, könnten bald rar werden!

Foto: Hoffmann

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