Bereits 2006 ging RP Online davon aus, dass Kurzreisen voll im Trend liegen. Oft werde heute, so das Portal, in Sachen Urlaub sehr kurzfristig und flexibel entschieden. Zudem sei es so, dass – bedingt durch Naturkatastrophen und Krisen -, viele den Charme Deutschlands neu für sich entdeckt hätten…
Tatsächlich sieht auch der Deutsche Tourismusverband in den Städte- und Kulturreisen längst einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor, der mit 82 Milliarden Euro Umsatz und 1,6 Millionen Beschäftigten einen beeindruckenden Status erreicht hat. Kein Wunder, denn wenn wir die Deutschlandkarte studieren, dann finden wir mehr als nur eine Großstadt, die eine Städtereise jederzeit wert ist:
Warum denn in die Ferne schweifen?
Ja, zu den Zierden Deutschlands würden seine Städte gehören, soll Bundespräsident a. D. Richard von Weizäcker mal gesagt haben: „Unter ihnen ist Berlin weder die älteste noch die schönste. Unerreicht aber ist seine Lebendigkeit …“ Eine Liebeserklärung an die Bundeshauptstadt, die auch der Bildband „Die schönsten Freizeitziele Deutschlands: 220 Autotouren zwischen Kap Arkona und Konstanz“ noch mal aufgreift. Einst die Hauptstadt Preußens und des Dritten Reiches, dann geteilt und lange auf der Suche nach einer Identität, sei Berlin nun wieder in das Herz Europas gerückt: „Es ist unmöglich, Berlin mit all seinen Facetten, Widersprüchen und liebenswerten Seiten zu beschreiben!“
Berlin.de, das offizielle Hauptstadtportal, versucht es dennoch und listet all die Sehenswürdigkeiten der Spree-Metropole von A bis Z. Vom Alexanderplatz, den die vielzitierte Berliner Schnauze schlicht „Alex“ nennt, über das Brandenburger Tor, d e m Nationalsymbol für die Deutsche Einheit bis hin zum Zoo Berlin.
Bahnhof Zoo
Hier, neben dem gleichnamigen Bahnhof und der Gedächtniskirche, tummeln sich auf einem 34 Hektar großen Areal rund 14.000 Tiere. Mit 1552 Arten gehört der Zoo zu den artenreichsten Tierparks der Welt, erklärt berlin.de.
Sehr berühmt wurde oben genannter Bahnhof dagegen durch das Buch und den Film „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, in dem Christiane F. eine längst vergangene Zeit schildert. Denn die Drogen- und Stricherszene, die sie beschreibt, hat sich zwischenzeitlich (zumindest hier) weitgehend verflüchtigt …
Erkundet werden kann die City unter anderem bei Stadtrundfahrten via Bus. Das sei, für Berlin Touristen, quasi Pflicht, meint das Hauptstadtportal: „Neben klassischen Stadtrundfahrten, die im Bus zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins fahren, gibt es zahlreiche Thementouren zu Kultur und Geschichte sowie Entertainmenttouren mit Comedy, Videos und Schauspieleinlagen!“
Viele Möglichkeiten also, Herbert Grönemeyers Berlin zu erleben, der mal gesagt hat: „Ich fühle mich hier ein bißchen wie in Südfrankreich. Ich habe immer das Gefühl, ich müßte gleich an den Strand gehen!“
In der Bayernmetropole!
Nicht weniger poetisch sind die Lobeshymnen, die auf München verfasst wurden. Sehenswertes listet auch hier das offizielle Stadtportal. Prachtvolle Sakralbauten wie die Frauenkirche, einen gotischen Dom aus dem 15. Jahrhundert, aber auch lohnende Aussichtspunkte wie den vom Olympiaturm: „Mit sieben Metern pro Sekunde fahren zwei Aufzüge, die Platz für circa 30 Personen bieten, Besucher weit über die Dächer der Stadt!“
Genaugenommen auf eine Höhe von 185 Metern. Da scheinen, wenn das Wetter mitspielt, die Alpen zum Greifen nah … Apropos Wetter: Das sollte natürlich auch für einen Besuch des bei Einheimischen wie Touristen beliebten Englischen Gartens gut sein. Der ist halb Biergarten, dann wieder Solarium mit Wiese. Auf jeden Fall ein Mekka für Freizeit-Sportler: „Radler und Jogger trainieren hier auf 78 Kilometer Wegen“, weiß muenchen.de. Und warnt, dass der Eisbach am südlichen Ende für Ungeübte tabu ist.
Wer hier aufs Surfbrett steigt, muss in der Tat fit sein. Dafür zeigen die Cracks hier, unter den Augen vieler Ausflügler und Zuschauer, kühne Ritte, die es in sich haben. Ruhiger geht es dann im Hofgarten zu, der mit seinen Wegen, Brunnen und Blumenbeeten, die sich um den runden Pavillon gruppieren, eher zum Innehalten und Verweilen einlädt.
Im Bann der wilden Tiere und exotischen Blüten
Natürlich kann es, im Rahmen eines solchen Textes, nur subjektiv sein, wenn eine dritte Stadt als Top-Reiseziel benannt wird. Doch ohne Frage sind auch Stuttgart sowie der botanisch-zoologische Garten „Wilhelma“ jederzeit eine Reise wert. Experten sprechen hier von d e m Alhambra am Neckar. Tatsächlich präsentiert sich die Anlage, einst als Privatgarten angelegt, heute als Park im maurischen Stil. Ein Park, der längst den Besuchern offen steht und nicht mehr, wie ursprünglich angedacht, Wohn- und Repräsentationsort der Herrschenden (ursprünglich erbaut für Schwabenkönigs Wilhelm I.) darstellt.
Aktuell wurde hier, pünktlich zum Jahreswechsel, ein Hinterwälder Rind geboren. Doch natürlich locken, neben dem Schaubauernhof, auch und gerade die Exoten und die zahllosen blühenden Blumen.
Insgesamt werden hier über 6.000 (!) verschiedene Pflanzenarten und -sorten gezeigt. Berühmt ist die „Wilhelma“ für ihre Orchideen, Azaleen, Kamelien, Bromelien, Fuchsien sowie Kakteen. Zudem locken immer wieder Sonderausstellungen. Ein Besuch lohnt!
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