Auf Exkursion in deutschen Wäldern

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Blick in die Baumkronen Gewirr der Äste (Foto Peter Hoffmann Waldstraße 20 66113 Saarbrücken) (1280x933)In „Wildes Deutschland“ (erschienen im Weltbild-Verlag) zeigt Norbert Rosing „Bilder einzigartiger Naturschätze“ und setzt damit – neben Wattenmeer und Eifel – auch und gerade den deutschen Wäldern ein Denkmal:

„Erleben und erwandern Sie in diesem Buch mit mir die schwindelerregenden Höhen des Watzmanns bei Berchtesgaden, die unheimlichen Bergfichtenwälder im Harz oder die Eifel zur Zeit der Narzissenblüte“, lädt der Autor und Meisterfotograf in seinem Vorwort zu einer Exkursion zu unberührten Naturlandschaften und einmaligen Eindrücken quer durch Deutschland ein:

Deutschland Deine Wälder!

Tatsächlich ist unsere Heimat reich an Wäldern unterschiedlichster Gestalt und sind weite Teile Deutschlands von Wipfeln bedeckt. So geht die „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ davon aus, dass Deutschland mit 11,4 Millionen Hektar Wäldern (das entspricht etwa einem Drittel der Gesamtfläche) zu den waldreichsten Gegenden in der ganzen EU gezählt werden darf.

Hier wachsen nach Auskunft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, das regelmäßig so genannte Waldinventuren durchführt, dann über 90 Milliarden Bäume und fühlen sich längst auch verschollen geglaubte Wildtiere wie der Luchs oder gar die Wölfe wieder wohl:

Selbst der Wolf kehrt zurück!

Vor allem in Ostdeutschland ist Isegrimm schon wieder heimisch. Doch auch im Saarland, im äußersten Südwesten Deutschlands, rüstet man sich nun für die Rückkehr der Wölfe, wie hier das zuständige Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erklärt hat. Und das aus gutem Grund. Denn auch in den Vogesen sowie im nördlichen Lothringen sind wieder Wölfe unterwegs. Und kennen und akzeptieren, wie alle Wildtiere, natürlich keine Landesgrenzen.

So soll nahe des Losheimer Stausees, bei Waldhölzbach, bereits ein erster Wolf das Saarland besucht haben. Hier rechnen die Politiker daher mit der baldigen Ankunft des Wolfes, auch wenn oben genannte Sichtung nicht als offiziell bestätigt gilt.

Vorrangiges Ziel ist es daher, die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken. Schließlich gibt es viele (ohnehin schon konkurrierende!) Interessengruppen wie Jogger, Mountainbiker oder Pilzsucher, die in unseren Wäldern unterwegs sind. Damit, aber auch angesichts der Schaf- und Kleintierzüchter, scheinen Konflikte programmiert, doch andererseits ist der Wolf, wie das Saar-Ministerium betont, nach internationalem, europäischem wie auch deutschem Recht geschützt: „Wir sind demnach als Bundesland gesetzlich dazu verpflichtet, die Rückkehr des Wolfes positiv zu begleiten und etwaige Konflikte zwischen Mensch und Wolf zu vermeiden“, sieht sich Umweltminister Reinhold Jost in der Pflicht.

Als erstes müsse daher die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung für die Neuankömmlinge gestärkt werden. Tatsächlich scheint nur so ein friedliches Nebeneinander von Mensch und Wolf bei uns möglich. Schließlich sind gerade unsere Wälder auch für den Tourismus von Belang und müssen daher Ängste abgebaut und Fehlinformationen über den vermeintlich „bösen Wolf“ korrigiert werden.

Impressionen

Unsere Wälder kurbeln den Tourismus an!

Begegnungen dürften ohnehin eher die Ausnahme denn die Regel sein. Schließlich sind Wölfe nach Auskunft des Naturschutzbundes NABU Deutschland eher scheu und meiden uns Menschen. Selbst Wissenschaftler, Förster oder Jäger bekommen sie daher nur selten zu Gesicht: „Ob Wölfe in Deutschland eine Überlebenschance haben, entscheidet sich daher maßgeblich in unseren Köpfen!“

Unsere Akzeptanz sowie der weitere Schutz unserer Wälder wird damit, in der Tat, über das Überleben von Wolf und Luchs entscheiden. Denn die brauchen dichte Wälder und unberührte Naturlandschaften zur Aufzucht ihrer Jungtiere.

Dichte Wälder und Naturlandschaften, die auch für den Tourismus von Belang sind. Denn was wären zum Beispiel Niedersachen und Nordrhein-Westfalen ohne ihren Teutoburger Wald, in dem einst bei der legendären Varusschlacht unsere germanischen Vorfahren die Römer besiegt haben? Ein legendärer und geschichtsträchtiger Ort, der auch von Marketing- und Tourismus-Strategen genutzt wird:

Tatsächlich laden die bewaldeten Hänge des Teutoburger Waldes nicht nur zum Wandern ein. Vielmehr finden sich in der Region auch zahlreiche Heilbäder und können Naturerlebnis und Wellness miteinander verknüpft werden!

Nicht minder touristisch beliebt sind natürlich Schwarzwald, Bayerischer Wald oder der Harz, der ebenfalls von seinen Wäldern profitiert und dessen Name sich von „Hart“, was so viel wie „Bergwald“ heißt, ableitet. Wir haben also allen Grund, stolz auf unsere deutschen Wälder zu sein. Und dürfen und sollten hier auch unsere einstmals heimischen Räuber, die nun allmählich zu uns zurückkehren, durchaus dulden. Drum „schirm dich Gott, du deutscher Wald“, heißt es im Lied „Wer hat dich du schöner Wald“ – und dem können alle, die von der Reiselust geplagt sind, wohl nur zustimmen.

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