Unter dem Motto „Wenn Ritter Herzen und Lanzen brechen“ widmet die beliebte Programm-Zeitschrift „Funk Uhr“ dem Mittelalter und seinen Recken im August einen eigenen Beitrag. Kein Wunder, da nun quer über die Deutschlandkarte Minnesänger zum Tanz laden und Ritter mit Axt und Bogen den edlen Burgfräulein ihre Aufwartung machen:
Unter anderem verweisen die Autoren der „Funk Uhr“ dabei auf das Ritterfest Schloss Amerang (14. bis 16. August) oder das Ritterfest zu Dornum (22. bis 30. August). Doch auch im Saarland, im äußersten Südwesten Deutschlands, können Gäste nun noch einmal die Faszination von Gauklern und mittelalterlichem Handwerk erleben:
Phantasie- und Mittelaltertage im Deutsch-Französischen Garten!
Nun bereits zum 6. Mal wird die Landeshauptstadt Saarbrücken damit zum Treffpunkt für Mittelalterfans aus ganz Europa. Die staunen über mehr als 120 Händler, Handwerker und Marktschreier, bewundern Gaukler und Zauberer oder klatschen im Takt zum Bühnenprogramm.
Die Markteröffnung ist auf Freitag, den 14. August,14 Uhr, terminiert. Danach gibt es bis Sonntag Zauber- und Tanz-Shows, kann ein orientalischer Basar bestaunt und beim Mittelaltermarkt das Bogenschießen erprobt werden. Zudem begeistert das vielseitige Programm mit Piratengeschichten sowie Ponyreiten und Seiltanz für die Kleinen. Das alles unter den wachsamen Augen von Marktvogt Rainer von Broich. Hier, im Deutsch-Französischen Garten, findet jede und jeder, was ihm persönlich gefällt, und das vom Mittelaltermarkt mit Handwerksvorführungen über Kunsthandwerk bis hin zu echten Fantasie-Welten, versprechen die Veranstalter.
Ein Garten für den Frieden
Das Areal selbst stellt die größte Grünanlage im Stadtgebiet Saarbrückens dar und ging aus einer binationalen Gartenschau des Jahres 1960 hervor: „Der Ehrenfriedhof, der an die Spicherer Schlacht von 1870 erinnert, zählt zu den ältesten Soldatenfriedhöfen Deutschlands“, erklärt Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.
Auch die saarländische Tourismus Zentrale sieht in dem rund 50 Hektar großen Areal einen wichtigen Ort des Gedenkens und der Aussöhnung zwischen Deutschland und Franzosen. Zudem eine Oase der Entspannung und Erholung: „Im DFG finden Sie unter anderem eine Wasserorgel, einen Musikpavillon, eine Seil- sowie Kleinbahn, einen Tretbootverleih und einen Minigolfplatz.“
Und auch das Bade- und Wellness-Paradies „Calypso“ ist hier nicht weit!
Klein und doch voller Charme
Ein Besuch in dem kleinen Bundesland im Südwesten Deutschlands kann also lohnen. Denn hier finden sich auch historische Bauwerke wie die alte Benediktinerabtei in Tholey, die römische Villa Nennig, die beeindruckende alte Mosaike zeigt oder das UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte, eine gigantische „Industriekathedrale“ und ein bundesweit beachteter Zeitzeuge aus der Blütezeit der Montanindustrie.
Zudem lässt es sich längs der Saar gut wandern und radeln und laden die Zoos in Neunkirchen und Saarbrücken zu einem Besuch ein.
Zurück zu den Rittern!
Wer sich danach ins mittelalterliche Treiben zurück stürzt, findet auch im September und Oktober noch tolle Feste und ein beeindruckendes Markttreiben. Etwa beim Hayner Burgfest, das die Besucher in die Welt der Magie und Mythen entführt. Vom 11. bis 13. September widmen sich die Veranstalter damit „mehr dem Volksglauben als einem dunklen Kapitel mitteleuropäischer Geschichte“. Denn ohne Frage war das Mittelalter eine dunkle und blutige Zeit. Eine Zeit des Aberglaubens und der Seuchen, in der zum Beispiel die Pest ganze Landstriche entvölkert hat.
Wir können also froh sein, dass wir in einem modernen und geeinten Europa leben dürfen. Dass wir jene medizinische Versorgung und Hygienestandards genießen, die seinerzeit quer durch Deutschland und Europa noch völlig unbekannt waren.
Also auf ins mittelalterliche Treiben mit seinen Recken und Rittern, willkommen zu einem Kurzurlaub bei Gauklern und Zauberern und danach zurück in den klimatisierten Wagen und eine moderne Zeit!
Wer würde bei einem so ansehnlichen Recken nicht schwach werden!?
Mittelaltermärkte ziehen – quer über die Deutschlandkarte – die Besucher an.
Auch jenseits der Mittelaltertage ist der Deutsch-Französische Garten in Saarbrücken ein lohnendes Ziel!
Fotos: Peter Hoffmann
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