Neues aus dem Alpenraum

Alpen
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Sind die Alpen noch zu retten? So lautet eine Frage, die sich bereits der bekannte Naturforscher und Filmemacher Heinz Sielmann in seinen Produktionen gestellt hat …

Denn natürlich ist es so, dass der Massentourismus keiner Region und keinem Naturraum gut tut.

Willkommen im Bergsteigerdorf!

Dass es auch anders, sprich: weitgehend im Einklang mit der Natur geht, demonstriert Ramsau bei Berchtesgaden. Die Region, in der kaum eine Bausünde die Landschaft verschandelt, schmückt sich sogar mit dem vielsagenden Titel „Bergsteigerdorf“. An sich ein logischer Schritt für den Tourismus und die Ausrichtung der Region. Zumal hier auch die Einheimischen der Faszination des (naturkonformen) Kletterns und Tourengehens seit jeher erlegen sind.

Freilich bedeutet ein derartiger Titel Ehre und Verpflichtung zugleich. Denn nun werde man sich, wie die Tourismus-Macher erklären, natürlich „schwer“ davor hüten, Maßnahmen zu initiieren, die diese Auszeichnung gefährden könnten.

Wie umweltverträglich kann ein Massentourismus überhaupt sein?

Auf der anderen Seite stellt sich natürlich die Frage, wie umweltverträglich ein Massentourismus denn überhaupt sein kann. Denn natürlich locken Auszeichnungen wie „Bergsteigerdorf“ oder beliebte Serien, die in malerischen Bergdörfern produziert werden, immer mehr Touristen in die Region. Insofern kann jedes Postkartenidyll zu einer Gefahr für die Natur werden. Ein Dilemma, das auch den Altmeistern des Naturfilms wie Sielmann oder Cousteau stets sehr bewusst war:

Denn je mehr Menschen sie für ihre Paradiese und Naturwunder begeistern konnten, um so mehr Touristen wollten diese Wunderwelten dann auch mit eigenen Augen bestaunen!

Die Alpen lassen sich nun mal nicht einzäunen:

AlpenInsofern stellen nicht nur Skilifte und Mega-Bauprojekte für den Alpenraum ein Problem dar. Denn de facto wird jeder Klettersteig und jeder Wanderweg, der neu angelegt oder ausgebaut wird, noch mehr Touristen Richtung Berg und Alm locken. Auf der anderen Seite gilt natürlich nach wie vor die Redensart, dass wir nur das lieben und schützen können, was wir kennen … Tourismus wird daher stets ein Wagnis und ein Spagat bleiben. Ein Spagat zwischen (berechtigten) wirtschaftlichen und ökologischen Interessen. Eine Abwägung davon, wie weit sich die Besucherzahlen steigern lassen, ohne dass es für den Naturraum zu einem Problem wird.

Denn sind die Naturwunder und die Idylle erst einmal zerstört, werden – früher oder später – auch die Touristenströme (die ja genau deswegen kamen) ausbleiben. Insofern müssen ökonomische Interessen und ökologischer Anspruch keine Konkurrenten sein, sondern können durchaus Hand in Hand gehen!

Kurioses Treiben auf der Deutschlandkarte:

Dass unsere Berge und der Alpenraum ein Pfund sind, mit dem sich bestens wuchern lässt, beweist indes Garmisch-Patenkirchen, das seit einiger Zeit von orientalischen Gästen regelrecht überrannt wird.

Denn immer mehr wohlhabende Muslime verstehen es, die Bergidylle und unsere grünen Almwiesen zu genießen. Vorreiter dieses Trends war angeblich der Sultan von Oman, der am Fuße der Zugspitze Urlaub machte und so seine Landsleute auf den Geschmack gebracht hat. Experten sprechen von über 50.000 (!) Übernachtungen arabischer Gäste pro Jahr. Längst gibt es daher Führungen in arabischer Sprache und haben sich die Gastronomen auf die anderen Essgewohnheiten ihrer wohlhabenden Kundschaft eingestellt.

Wie sieht es bei unseren Nachbarn aus?

Weit gereiste Gäste können übrigens auch in Österreich begrüßt werden: Denn obwohl China zahlreiche Dörfer und Touristen-Hotspots kurzerhand im eigenen Land „geklont“ hat, zieht zum Beispiel Hallstatt die Gäste aus Fernost nach wie vor magisch an.

Die fallen allmorgendlich in Bussen und großen Zahlen in der Marktgemeinde ein. Ein reges Treiben, von dem nicht jedermann erfreut ist. Denn während sich Gastronomen und andere Gewerbetreibende die Finger reiben, gibt es längst auch Stimmen, denen die mit Fotoapparaten behängten Chinesen, Japaner und Südkoreaner ein wenig zu skurril und hyperaktiv sind. Lediglich die anderen Touristen aus Europa nehmen es gelassen. Doch die müssen ja auch nicht dauerhaft in der Region leben … insofern bleibt die Erkenntnis: Jeder ausgeprägte Tourismus kann Segen und Fluch zugleich für eine Region sein!

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