Die schönsten Urlaubsziele Deutschlands liegen im Osten der Republik. Das zumindest lässt sich aus einer Studie schließen, die deutlich zeigt: Im Osten machen die Bewohner am liebsten Urlaub daheim. Wo liegen die Gründe für die erheblichen Unterschiede zwischen den Bundesländern? Warum verbringt man in den ostdeutschen Bundesländern seine freien Tage lieber zuhause?
Für viele Bundesbürger muss der Sommerurlaub nicht immer in die typischen Urlaubsziele im Süden gehen. Sie verbringen ihre freie Zeit gern in der vertrauten Heimat und sind besonders offen für Tagestrips und Touren in Gebiete der Umgebung. Wie die Deutschlandkarte aus der Zeit Online von Matthias Stolz zeigt liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bewohner der „Neuen Bundesländer“ seinen Urlaub Zuhause verbringt, deutlich höher als im Rest Deutschlands.
Schöne Landschaften und wirtschaftliche Faktoren
Gerade in Mecklenburg-Vorpommern entscheiden sich viele Bewohner, ihre Ferien auf Balkonien zu verbringen. Verwunderlich ist das allerdings weniger: Mecklenburg-Vorpommern ist deutschlandweit für seine wunderschöne Seenlandschaft bekannt. Auch langjährige Bewohner der Region können immer neue Attraktionen und besondere Besuchsziele entdecken, mit denen sich die freie Zeit gleich viel angenehmer gestalten lässt.
Touristisches Zentrum ist natürlich auch die Ostsee. Wer den Strand direkt vor der Tür hat, der verbringt die Ferien meist gern zuhause. Das Leben ist einfacher und kann mehr genossen werden. Aufwendige Pauschal- und Fernreisen scheinen nicht hoch im Kurs zu stehen. Die wunderschönen Landschaften und Regionen in Sachsen, Sachen-Anhalt und Thüringen bieten ebenfalls vielfältige Möglichkeiten für einen gelungenen Urlaub zuhause. Ausnahme im Osten bildet Berlin. Dort entflieht man der Großstadt vergleichsweise oft.
Gründe für die erhöhten Zahlen der Zuhause-Urlauber können auch die wirtschaftlichen Situationen in den „Neuen Bundesländern“ sein. Im Deutschlandvergleich stehen die Bundesländer finanziell oft schwach dar. Das führt zu weniger Kapital der Bewohner, für die eine aufwendige Fernreise womöglich einfach nicht drin ist.
Tagestrips statt Urlaubswochen
Anhand der Deutschlandkarte lässt sich außerdem erkennen, dass Bewohner von grenznahen Regionen deutschlandweit in der Ferienzeit ein wenig häufiger daheim bleiben als in anderen Teilen der Republik. Begründet werden kann dieser Trend mit der optimalen Verkehrsanbindung für allerlei Ausflüge. Besonders deutlich zeigt sich dies in der Grenzregion von Niedersachsen zu den Niederlanden. Auch in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland scheint man die eigene Wohnlage gegenüber der teuren und aufwendigen Fernreise zu bevorzugen. Ursache für diese Entwicklung sind mutmaßlich auch die einladenden Landschaften im Saarland und in Rheinland-Pfalz.
Wohlhabendes Süddeutschland
Auffällig auch die Reisementalität der Süddeutschen. Im Vergleich zu den Bewohnern anderer Bundesländer entschließen sich Bayern und die Einwohner des Landes Baden-Württemberg vergleichsweise wenig für Balkonien und verbringen ihre freie Zeit lieber woanders. Maßgeblich dafür verantwortlich könnten die positiven wirtschaftlichen Verhältnisse in den beiden Ländern sein. Anderorts sorgen fehlende finanzielle Mittel für den „Zwangsurlaub“ daheim. Die stabilen Wirtschaften in Bayern und Baden-Württemberg sorgen dafür, dass sich dort mehr Menschen eine Fernreise leisten können und sie dieses Angebot auch gerne annehmen.
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