„Das wurde auch mal Zeit“ wird sich der ein oder andere Stammkunde der Deutschen Bahn denken. An über 100 Bahnhöfen gibt es nun einen kostenlosen WLAN-Zugang, über den Kundinnen und Kunden bis zu 30 Minuten kostenlos online surfen können. Zeiten, die darüber hinausgehen, sind allerdings kostenpflichtig.
Wer lange auf seinen Anschlusszug warten muss, der kann sich die Zeit meist nur am Bahnhof selbst vertreiben. In größeren Städten wie Hannover, München und Berlin gibt es viele Geschäfte und kleinere Restaurants, in denen eingekauft und gespeist werden kann. Der Nachteil: Preise sind nicht selten sehr hoch. Dennoch ist der Gang ins Bistro oftmals fast schon zwingend, da kostenlose Sitzgelegenheiten beim Warten auf den Zug Mangelware sind. Um seinen Kundinnen und Kunden die Wartezeit ein wenig zu erleichtern hat sich die Deutsche Bahn nun dazu entschlossen, an einigen Bahnhöfen ein kostenloses WLAN-Netz zu schalten. In Kooperation mit der Telekom haben Reisende so die Möglichkeit, bis zu 30 Minuten kostenlos zu surfen.
Angebot an über 100 Bahnhöfen
Vollkommen neu ist die Idee des WLAN-Zugangs an Bahnhöfen nicht. Wie die Netzwelt schreibt, wurden im letzten Jahr bereits an 75 Bahnhöfen WLAN-Netze aufgebaut. Taufrisch ist lediglich der kostenlose Zugang. 2013 hat die Deutsche Bahn das Angebot allerdings noch einmal erweitert. Mittlerweile wird WLAN-Zugang an 105 Bahnhöfen angeboten. Ausgerüstet wurden besonders größere Bahnhöfe wie Frankfurt am Main, Essen, Schwerin und Nürnberg.
Bedient werden laut Telekom und Deutscher Bahn besonders die öffentlichen Bereiche überall dort, wo auch öffentliche Telefone zu finden sind. Im Wartebereich soll der WLAN-Zugang nur an einigen Stationen geboten sein. Wohl auch, um die zumeist eh schon überfüllten Wartezonen nicht noch weiter zu überlasten.
Neue Bundesländer noch wenig bedient
Die deutschlandkarte zeigt: Bevölkerungsreiche Bundesländer wie Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen wurden gleich mehrfach mit WLAN-Netzen an Bahnhöfen ausgestattet. Lediglich an einem Bahnhof gibt es das Angebot im Saarland. Abgeschlagen und von der Deutschen Bahn nicht berücksichtigt sind Sachsen-Anhalt und Brandenburg. In Sachsen-Anhalt wurden weder die Landeshauptstadt Magdeburg, noch die einwohnerstärkere Stadt Halle (Saale) berücksichtigt.
Auch die anderen neuen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen stehen im direkten Vergleich eher schlecht dar. Insgesamt gibt es hier acht Bahnhöfe mit WLAN-Netz. Die übrigen angeschlossenen Bahnhöfe verteilen sich auf das Gebiet der alten Bundesländer. Ob und wann hier nachgerüstet wird ist aktuell unklar. Als wahrscheinlich gilt, dass lediglich größere Städte bedient werden. Kleine Bahnhöfe, die mittlerweile nur noch zum Umsteigen genutzt und wenig gepflegt werden, werden nicht betroffen sein. Laut der Deutschen Bahn werden nicht nur die Knotenbahnhöfe, sondern auch mittelgroße Stationen vernetzt. Außerdem über ein WLAN-Netz verfügen einige stark genutzte S-Bahnhöfe.
Hotspot-Anmeldung notwendig
Das Angebot der Deutschen Bahn ist für Reisende durchaus sinnvoll. Zur Nutzung ist allerdings eine kleine Anmeldung nötig, die je nach Belastung des WLAN-Netzes sicherlich einige Minuten dauern kann. Interessenten müssen Laptop, Smartphone oder Tablet-PC mit dem Netzwerk „Telekom“ verbinden und anschließend den Browser öffnen. Sie werden direkt zum HotSpot-Portal der Telekom weitergeleitet und müssen dort ihre Handynummer angeben. Nun erhalten sie einen Code per SMS, der online angegeben werden muss. Anschließend ist das kostenlose Surfen für 30 Minuten möglich. Wer darüber hinaus eine Internetverbindung nutzen möchte, der wird zu kostenpflichtigen Angeboten der Telekom weitergeleitet.
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