Gratulationen gingen an Angela Merkel und die Union schon unmittelbar nach Verkündung der ersten Prognosen. Mit deutlich über 41 Prozent der Stimmen sind CDU/CSU wieder stärkste Kraft im Bundestag und nun mit der neuen Regierungsbildung beauftragt. Den eindrucksvollen Sieg der CDU- und CSU-Kandidaten zeigt auch die Deutschlandkarte nach Wahlkreisen. Die Politiker der Union gewannen insgesamt 236 der 299 Wahlkreise für sich und stärken damit ihre Machtposition im Lande.
Erstimmen mehrheitlich an Unions-Vertreter
Selten war ein Wahlerfolg so beeindruckend wie derjenige der Union im Jahr 2013. Das vorläufige Endergebnis zeigt 41,5 Prozent der Stimmen für CDU/ CSU an – ein Zuwachs von 7,7 Prozent im Vergleich zu 2009. Nach den ersten Prognosen schien teilweise sogar eine absolute Mehrheit im Bundestag möglich sodass die Union hätte alleine regieren können. Nun beginnt die große Suche nach einem Koalitionspartner. Doch egal, ob es am Ende eine Große Koalition mit der SPD oder ein Zusammenschluss mit den Grünen gibt, die Union wird den Ton angeben. Mit knapp weniger als der Hälfte der Sitze im Parlament wird man auch in Zukunft einen deutlichen Anteil an der politischen Landschaft in der Bundesrepublik nehmen.
Die meisten direkt gewählten Abgeordneten stammen aus CDU und CSU. Insgesamt kommt die Union hier auf 78,9 Prozent der Wahlkreise, in denen ein Unions-Abgeordneter gewinnen konnte. In 58 Wahlkreisen konnte der Direktkandidat der SPD gewinnen. Das entspricht 19,4 Prozent der Wahlkreise. Vier Sitze gingen per Erststimme an die Linke, ein Direktmandat verteilten die Bürger an die Grünen.
Bundeslänger zeigen einheitlich Flagge
Auch das gab es selten: In Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, dem Saarland, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen konnten Unionsvertreter ausnahmslos alle Wahlkreise für sich gewinnen. In Brandenburg und Rheinland-Pfalz stören die Direktwahlen von Frank-Walter Steinmeier und Gustav Herzog (beide SPD) das Bild ein wenig.
In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen allerdings gingen mehr Wahlkreise an die SPD. 27 von 64 Direktmandate konnten die Sozialdemokraten im Ruhrgebiet, 15 von 32 in Niedersachsen erringen. Ein deutliches Signal setzt Hamburg: fünf von sechs Wahlkreise fielen an die SPD, genau wie beide Bremer Kreise.
Buntes Berlin
Aus der Deutschlandkarte der Wahlkreise heraus fällt die Bundeshauptstadt Berlin. Der einzige direkt gewählte Grüne, Hans-Christian Ströbele, konnte sich in Friedrichshain-Kreuzberg durchsetzen. Mitte und Neukölln fielen an die SPD. Ein wenig überraschend ist das Abschneiden der Linken in Berlin. Sie holten gleich vier Wahlkreise, wovon einer Fraktionschef Gregor Gysi zugeteilt ist. Neben Treptow-Köpenick konnte die Linke auch in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Pankow gewinnen. Fünf der zwölf Wahlkreise in Berlin gehen an die CDU.
Erststimmen-Schlappe für Steinbrück
Peer Steinbrück hatte das große Ziel im Auge, die amtierende Regierung ablösen zu können und selbst Bundeskanzler zu werden. Das haben ihm allerdings scheinbar nicht einmal die Wähler im eigenen Wahlkreis voll zugetraut. Erneut unterliegt er im Wahlkreis Mettmann 1 (Nordrhein-Westfalen) Michaela Noll von der CDU. Sie konnte fast 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Für Steinbrück blieben lediglich 34,6 Prozent.
Klarer das Ergebnis bei Bundeskanzlerin Merkel. Im nördlichen Mecklenburg-Vorpommern wählten sie 56,2 Prozent der Wahlberechtigten. Erstmals seit einigen Jahren wieder gestiegen ist die Wahlbeteiligung. Insgesamt haben 71,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben und sind am Sonntag den 22. September zu den Wahlurnen gepilgert.
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